Mittwoch, 29. Oktober 2008

Portfolio: Wahlen

Die Nationalratswahl 2008

Ein Thema, dass jeden einzelnen von uns sehr beschäftigt, ist ein Problem für ganz Österreich. Auch wenn viele Leute nicht wählen gehen, ist die Wahl ein Thema, dass jeden Österreicher etwas angeht. Und genau darum geht es den Parteien. Sie müssen so viele Menschen wie möglich für sich gewinnen und so kommt es vor der Wahl zu einem gewaltigen Wahlkampf.

Wie sehe ich den Wahlkampf der Nationalratswahl 2008? Ich habe zwei Meinungen oder besser gesagt, teile ich die Wahlwerbung in zwei Punkten auf: die mich sehr ansprechende (Wahl-)Werbung und die Werbung, über die ich nur lachen konnte oder auf die ich nur mit Entsetzen hinschauen konnte und daher schnell daran vorbeigehen konnte. Jede Partei hat eine fixe Anzahl an Menschen, die sie wählen und ihr Gedankengut teilen, jedoch möchten sie auch neue Wähler gewinnen. Doch wenn ich mir ein Plakat der FPÖ anschaue, wo ich Heinz Christian Strache sehe, wie er mir seinen hochgestellten Daumen ins Gesicht hält und seine aufgehellt, weißen Zähne und strahlend blauen Augen, die so ganz nebenbei sehr unwirklich, so zusagen FPÖ-blau erscheinen, anschaue, kann ich nur lachen. Es ist einfach lächerlich sich so hinzustellen, um die Wähler zu animieren, dass sie die FPÖ wählen. Was ich aber noch viel peinlicher finde, dass Heinz Christian Strache einen Rap aufgenommen hat, den sich jeder im Internet anhören kann, oder dass er sich mit Che Guevara vergleicht. Was hat das noch mit Wahlen unserer zukünftigen Regierung zu tun?

Dagegen sind die Plakate von SPÖ oder die der Grünen viel seriöser und erwachsener gestaltet. Es sind erwachsene Politiker abgebildet, die klar sagen, was sie wollen, fordern und versprechen. Parteien wie SPÖ, die Grünen oder auch die ÖVP müssen nicht versuchen durch irgendwelche Raps oder Comics, mit sich selbst als Comicheld, Wähler zu bekommen. Für mich spiegelt die Art, wie die Partei den Wahlkampf leitet, sehr stark den IQ des Spitzenkandidaten wieder. Ich will keinen Politiker als dumm hinstellen, dazu habe ich auch gar kein Recht, aber ich will sagen, dass es um unsere zukünftige Regierung geht und die Wähler sich gut überlegen sollten, ob sie einen Heinz Christian Strache, der sich als rappender Che Guevara hinstellt, in der Regierung wollen, oder einen Politiker, der auch den Eindruck macht, dass er die Sache mit den Wahlen und er Politik ernst nimmt.

Auch wenn die Parteinen sehr verschieden sind, gleichen sich die Themen, die sie ansprechen und die Probleme, die sie bewältigen wollen, sehr. Zum Beispiel wenn es sich um die Studiengebühren handelt, die Jugend und öffentliche Plätze für junge Leute, Pensionsvorsorge oder die Umwelt. Die Parteien brauchen am Wahlsonntag so viele Stimmen wie möglich, also müssen sie auch Themen ansprechen, die das Volk interessieren. Noch schwieriger ist es, später in der Gewählten bzw. bestimmten Regierung Themen und Probleme gemeinsam zu bewältigen und dem Volk entsprechend Lösungen zu finden. Doch genau darum sollten wir wählen gehen, denn es geht um unsere Probleme, die unsere Regierung lösen muss.

Für mich persönlich sind einige Themen wichtig, wie z.B. die Umwelt und öffentliche Verkehrsmittel, die Studiengebühren, da ich später einmal auf jeden Fall studieren möchte und nicht wegen des Geldes darauf verzichten möchte, der Umgang mit Ausländern und, was am wichtigsten ist, die Berücksichtigung der Jugend. Es gibt viel zu wenige öffentliche Plätze für Jugendliche.

Und damit kommt auch schon Kritik, ich und auch jeder andere Bürger an die Parteien stellt. Die Partei will keine Ausländer in Österreich, die andere will sie integrieren. Die eine Partei will keine Studiengebühren, was sehr für meine Meinung spricht, die andere will sie bloß ein bisschen senken und noch mal eine andere Partei will sie so lassen. Für jeden Bürger ist da etwas dabei. Man sucht sich einfach seine Themen aus und wählt dann die dazugehörende Partei, die hinter diesen Themen steht. Ist doch ganz einfach, oder etwa nicht? Nein eben nicht! Denn die Art und Weise, wie die verschiedenen Politiker an die Sache rangehen, gibt mir oft sehr zu denken. Die radikale Art, mit der die FPÖ versucht, Österreich ausländerfrei zu machen, kann ich mir nicht einfach so anschauen. Wenn Heinz Christian Strache oder auch Jörg Haider von dem BZÖ darüber sprechen, wie sie Österreich den Österreichern „zurückgeben“ wollen, läuft mir ein eiskalter Schauer den Rücken hinunter. Nicht allzu oft, erinnert es mich, wenn ich Heinz Christian Strache zuhöre, an einen Diktator oder einen sonstigen Machtmenschen, der versucht den Menschen der Heimat das Gefühl von wahrem Patriotismus zurückzugeben. Was diese Parteien, FPÖ und BZÖ, noch nicht verstanden haben, ist, dass man einen Wahlkampf und die Themen, die man bearbeitet, auch ohne Beleidigungen und Diskriminierungen bewältigen kann. Was in den Köpfen und Gedanken dieser Herrn vorgeht, ist mir egal, doch sie sollten alles, was sie sich so am Tag denken, laut aussprechen oder gar in die Politik einbringen.

Ein solcher Wahlkampf ist immer ein großer Stresst. Für die Politiker als auch für das Volk, das Tag für Tag in die Gesichter der Politiker blickt, die den Straßen entlang auf Plakaten den Wählern tief in die Augen blickt und sie dazu auffordert wählen zu gehen. Zum ersten Mal ist es in Österreich so, das auch 16 Jährige wählen gehen können. Das ist die neue Hoffnung. Die Hoffnung auf einen hohen Prozentanteil an Wählern und Wählerinnen und die Chance zu gewinnen. Doch wie viele Leute gehen wirklich wählen? Und warum stehen so viele am Wahlsonntag nicht einmal auf um wählen zu gehen? Das ist eine Frage, die sich jeder selber stellen sollte. Haben die Politiker mich überzeugt? Will ich, dass diese oder jene Partei die Regierung von meinem Land bestimmt? Es ist ein großes Privileg, dass wir, das Volk, mitreden und bestimmen dürfen, welche großen Männer für unser Land die wichtigen Entscheidungen treffen werden.

Auch wenn sich die Politiker sehr darum bemühen, die Menschen zum Wählen zu animieren, geben sehr viele ihre Stimme nicht ab. Das Thema politisches Desinteresse ist für die Parteien ein sehr großes Problem. Wie sollen die jungen Leute wählen gehen, wenn sie nicht einmal wissen, welche Farbe zu welchem Parteinamen gehört und hinter welchen Argumenten die Partei steht. Alles hängt von den Politikern ab, wie sie ihren Wahlkampf gestalten und inwiefern sie den Wähler informieren und überzeugen können. Sicher keine leichte Aufgabe. Und was sie sich alle dabei fragen sollten, ist: Wie kann ich das ändern? Wie schaffe ich es, dass mich so viele Menschen wie möglich wählen werden?

Zum einen sollten sie darauf achten, dass die Menschen sie kennen, d.h. sie sollten sich unter das Volk mischen. Die Wähler wollen den Mann oder die Frau, den oder die sie wählen, schließlich auch gut kennen und wissen, wie er oder sie ist. Zum anderen sollten sie alles etwas moderner gestalten, nicht unbedingt mit Raps, aber mit Ideen, die die Menge anziehen. Veranstaltungen, Action, Wahlversprechen. Die Menschen wollen etwas sehen. Im Zeitalter von Fernsehen, Computer usw. sind die Leute doch gelangweilt, sobald sie irgendwo nur herumstehen und einem Menschen im Anzug zusehen, der Versprechen von sich gibt, die er vielleicht sowieso nicht halten kann. Es ist klar, dass Politiker eine angemessene, seriöse Kleidung tragen müssen, um gut auftreten zu können, doch auch im Anzug kann man Forderungen von sich geben, die Jeden interessieren und auch jeder hinhört. Die Politiker müssen auch lernen ehrlicher zu sein. Denn ehrlich währt am längsten.

Es ist schwer einen Wahlkampf zu leiten und auch schwer, sich zu entscheiden, welche Partei man wählt. Die Parteien führen in meinen Augen einen friedlichen Krieg und wollen so viele Verbündete wie möglich für sich haben.
Entscheidend ist ein kleines Kreuz auf einem weißen Zettel, der mit vielen anderen zusammen ausgezählt wird und dann bestimmt, wer unser Land regiert. Ein kleines Kreuz, das so viel zu sagen hat und für das sich der ganze Aufwand hoffentlich gelohnt hat.




Donnerstag, 29. Mai 2008

Gedichtinterpretation

Ich werde das Gedicht „Ebenbild unseres Lebens“ von Andreas Gryphius nun genauer betrachten und interpretieren. Es wurde im Barock geschrieben und handelt von der Sicht des Lebens als ein Theaterstück.

Das Gedicht ist ein Sonett und in einem regelmäßigen, sechshebigen Jambus geschrieben, einen so genannten Alexandriner. Es besteht aus zwei Quartetten und zwei Terzetten. Der Dichter drückt, wie sehr oft in Barockgedichten, den Vanitasgedanken aus. Alles, was jetzt wichtig ist, wird früher oder später untergehen und nichts mehr bedeuten. Jene Sachen, die jetzt jung und schön sind, werden alt und hässlich. („Was gestern war ist hin“/“die vorhin grünen Äste sind nunmehr dürr und todt“).

Im ersten Absatz des Gedichts beschreibt Gryphius die Situation des Menschen auf der Erde. Wir Menschen sind nur Puppen und spielen den Verlauf unseres Lebens, bis wir schlussendlich sterben und alles vorbei ist. („Der Mensch das Spiel der zeit spielt“) Er verwendet oft Wörter wie „spielen“ oder „Schau-Platz“. Das erinnert sehr stark an ein Theater. Nichts ist für den Menschen aus seiner Sicht klar geregelt, das heißt, alles, was im Leben passiert, passiert einfach. („er sitzt/und doch nicht feste). Der Dichter spricht auch über Leid und Glück. Ein Beispiel ist „Der steift und jeder Fällt“, was hier klar erkennbar eine Antithese ist. Mit den Worten „herrscht“ und „webt“ beschreibt er den Stand der Menschen in der Bevölkerung. Also reich für „herrscht“ und arm für „webt“. Das kann man genauso bei „Paläste“ und „schlechtes Dach“ erkennen.

In der zweiten Zeile erkennen wir eine Zäsur bei „…dieser Welt; er sitzt“. Hier wird der Leser besonders auf „er sitzt“ aufmerksam gemacht und am Ende der Verseile kehrt sich das um, denn er erklärt, das nichts so ist, wie es scheint. Vom „er sitzt“ kommt er auf „und doch nicht feste“.

Auffallend ist die Assonanz von sehr vielen, hellklingenden „i“- und „ei“- Lauten, die uns doch noch ein wenig Hoffnung auf etwas Gutes oder Glück schenken.

In der Zweiten Strophe beschreibt der Dichter häufig die Gegensätze vom schönen Jetzt und dem Vergehendem und dem, was kommen wird („Was gestern war ist hin/was itzt das Glück erhebt; wird morgen untergehn/die vorhin grünen Äste sind nunmehr dürr und todt“). Hier haben wir auch eine Anapher im Satz „Was gestern war…/was itzt das Glück…

Er beschreibt hier in jeder Verszeile mit einem neuen Beispiel den Vanitasgedanken. „Dürr und todt“ erwecken hier sehr stark den Gedanken an den Tod, an das eintönige, dürre Leben danach. Das Beispiel mit dem „schraffen Schwerdt“, das an „zarter Seide schwebt“ ist als ein Symbol gemeint und lässt sich wiefolgt erklären: Wir Menschen leben unser Leben. Wir machen auch Fehler und gerade deshalb kann es manchmal sehr schnell vorbei sein. Denn ein scharfes Schwert durchschneidet ein Seidetuch ohne große Mühe und fällt auf uns herab und tötet uns.

Gryphius betont abermals, wie auch schon in der ersten Strophe, dass die Menschen auf der Erde nur Gäste sind. Wir sind eingeladen worden und es muss jemand geben, der und leitet. Da die Menschen im Barock sehr gläubig waren, ist anzunehmen, dass der „Gastgeber“ Gott war.

Im Vergleich zu den ersten vier Verszeilen werden jetzt viele „a“- und „o“- Laute verwendet. Das bewirkt eine Umstimmung der Gefühle während des Lesens. Das Gedicht fängt an immer dunkler und jenseitsbezogener zu werden.

In der dritten Strophe nimmt das Gedicht eine Wendung und der Dichter schreibt hier über die Menschen und deren Leben selbst. Er erklärt, dass alle Menschen unterschiedlich sind, doch am Ende ihres Lebens, wenn sie sterben, sind alle gleich. („der Tod und gleiche macht“). Die Worte „gleich am Fleisch“ verwendet er hier symbolisch für den menschlichen Körper. Der Körper jedes Menschen ist gleich. („Der trägt ein Purpur- Kleid/ und jener grabt im Sande“) hier vergleicht Gryphius wieder reich und arm. In der dritten und letzten Zeile dieser Strophe schreibt er über das sterben selbst. Mit „entraubtem Schmuck“ meint er das „Rauben“ des Lebens. Wer stirbt, wir seines Lebens beraubt.

Klanglich fällt mir auf, dass er sehr oft „gleich“ verwendet. Das lässt jedes Mal die Gegenteile arm und reich hervorkommen. Er verwendet im Absatz sehr viele Wörter, die er symbolisch einsetzt. (Purpur- Kleid für reich, Fleisch für Körper, „grabt im Sande“ für arm, entraubter Schmuck für wichtige Sachen, hier besonders das Leben selbst).

Auch in der vierten und letzten Strophe schreibt der Dichter über ein anderes Thema. Er will uns klar machen, was wir daraus lernen können. Wie sehr oft in einem Sonett, wird die letzte Strophe hier zur Präsentation der Lehre die wir daraus ziehen sollen verwendet. Gryphius spricht vom „ersten Spiel“, womit er das Leben meint. Es war nicht einfach im Mittelalter zu überleben, wenn man nicht gerade ein König war. „weil es die Zeit noch leidet“ beschreibt die Situation in der damals viele Menschen lebten. Es konnte für die Menschen sehr schnell vorbei sein und sie wurden auch nicht sehr alt.

Nun kommt die Lehre, die der Dichter uns mitteilen will. Wenn wir „vom Panket des Lebens scheiden“, also sterben, wird uns alles genommen, denn wie der Dichter mit „geborgter Pracht“ sagt, ist alles nur geliehen und wir müssen alles wieder hergeben. „Kron/Weißheit/Stäck und Gut“ ist ein Klimax. Der Besitz war früher am wichtigsten, doch auch Weisheit und des Königs Krone waren für die Menschen bewundernswerte Dinge. Nicht jeder konnte in die Schule, um sich zu bilden. Und wenn dann doch jemand die Chance dazu hatte, wurde ihm beim Todd dann doch alles wieder genommen.

Das Gedicht „Ebenbild unseres Lebens“ gefällt mir sehr gut und ich finde man kann klar erkennen, dass es vom Vanitasgedanken handelt. Andreas Gryphius gibt sehr viele Beispiele, die es leichter und verständlicher bzw. lesbarer und vergleichbarer machen. Zuerst fand ich das Gedicht sehr kompliziert doch beim weiteren Durchlesen fand ich heraus, dass ich es gut verstehe und konnte mich gut in die Situationen versetzen die er beschreibt.

Der gesellschaftliche Stand des Menschen im Mittelalter war etwas sehr Wichtiges. Oftmals entschied dieser über Leben oder Tod. Im Gedicht werden die Gegensätze zwischen arm und reich mehrmals angesprochen und es wird klar, dass es auch in eine zeit wie heute passt. Auch im 21. Jahrhundert richtet sich sehr viel nach dem Gesellschaftstand. Vielleicht hat sich Gryphius schon damals gedacht, dass sich die Menschen nie ändern werden und es solche Unterschiede immer geben wird.